Die Wintergärten haben einen hohen Lifestyle-Faktor und wecken Emotionen. (Foto: © Brack Wintergarten)

Die Wintergärten haben einen hohen Lifestyle-Faktor und wecken Emotionen. (Foto: © Brack Wintergarten)

Brack Wintergarten wahrt Tradition und Innovation

FoWi - Aktuell

Oktober 2018

Die traditionsreiche Brack Wintergarten GmbH & Co. KG, Spezialist für Räume aus Glas und Holz, aus Altusried (Allgäu) arbeitet seit Jahren konsequent an durchgängiger Digitalisierung in allen Bereichen.

Die jüngste Veränderung ist die Fertigung mit einer Fünfachs-CNC-Anlage. Die erforderlichen Daten kommen aus Klaes 3D und den Einstieg in diesen Bereich der Digitalisierung erleichterte das universelle Holz-Tragwerksystem von Klaes. Dass seit Produktionsstart wirklich nahezu 100 Prozent der Bauteile über die Anlage liefen, hat Matthias Brack äußerst positiv überrascht.

Die Unternehmensphilosophie

Bereits 1904 gründete Otto Brack die Firma, damals noch als Wagnerei. Bereits 1992 wurde darin der erste Wintergarten gefertigt. Dies war auch der Impuls für Enkel Alfred Brack, eigene Holz-Alu-Wintergartensysteme zu entwickeln.

Die Unternehmensphilosophie der Bracks war von Anfang an, Komplettleistungen abzuliefern - angefangen bei einer sauberen Planung, Bauantrag, Statik, Baukoordination bis hin zur gewerkeübergreifenden Lieferung aller Leistungen aus einer Hand.

Dies beinhaltet die aktive Kooperation mit Gewerken wie Maurern, Gartenbauer, Heizungs-, Kamin-, Kachelofenbauern, Estrich- und Fliesenlegern, Malern, Putzer, Elektroinstallateuren bis hin zur fertigen Inneneinrichtung der Wintergärten.

Die Ausrichtung

Matthias Brack, Schreinermeister, Rosenheimer Holztechniker und Betriebswirt, führt seit 2006 das Traditionsunternehmen aus Überzeugung weiterhin als klassischen Handwerksbetrieb.

Er spezialisierte sich ganz auf Glasanbauten bzw. Überdachungen. "Wir bauen nicht nur Wintergärten, sondern Räume bzw. komplette Anbauten aus Glas. Holz-Aluminium-Konstruktionen sind dazu ideal geeignet, da man über das Holz eine gute Statik und Wärmedämmung, aber auch eine ansprechende, gehobene Atmosphäre erzielen kann.

Mit Aluminium erreicht man einen optimalen Witterungsschutz von außen. Reine Aluminium-Wintergärten wirken dagegen kalt und im Allgäu entstehen teilweise statische Probleme. Es können Gesamtlasten in Folge hoher Schneelasten von 350 - 450 kg/m2 entstehen.

Holzkonstruktionen haben da entscheidende Vorteile, können schlank und hochwärmedämmend hergestellt werden bei nahezu perfekten statischen Eigenschaften", so Matthias Brack.

Interessante Eigenentwicklung

Auf einer Produktionsfläche von 2000 Quadratmetern produziert das Unternehmen mit 25 Mitarbeitern ca. 80 Wintergärten, Kaltwintergärten und Terrassendächer pro Jahr. Das Hauptabsatzgebiet liegt 80 Kilometer rund um Altusried.

Eine sehr interessante Eigenentwicklung ist der "Kuhbus" - ein stylisches Flachdachsystem mit großflächigen senkrechten Verglasungen, Schiebetüren und mit teilverglastem oder geschlossenem Dach. Das System ist gekennzeichnet durch ein schlankes Design mit hoher statischer Stabilität und hoher Wärmedämmung.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Matthias Brack entwickelte schon früh aus Visionen, klare Konzepte und verfolgte diese zielstrebig, indem er jeden Bereich im Unternehmen analysierte, organisierte und rationalisierte. Mittels Systemen, Methoden und Werkzeugen wie Mindmaps, Ist-Analysen, Ablaufprozessdokumentationen, Checklisten, KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess), Kanban-Systeme leitet Brack positive Veränderungen ein.

Über Mitarbeiterstammtische, regelmäßige Kommunikationsrunden wird jeder Beschäftigte in Entscheidungs- und Verbesserungsprozesse eingebunden. Und das ist das Besondere: Es wird nicht nur geredet, sondern man lebt diese Kultur.

Visionen und Ziele

HandwerkSein kooperativer Führungsstil, seine angenehme, klare, sympathische Art schafft eine Atmosphäre des Vertrauens, der Akzeptanz, Motivation und Leistungsbereitschaft. Alle ziehen an einem Strang, stehen zu ihrem Unternehmen, stehen zu ihrem Chef und den gemeinsamen Visionen und Zielen.

Diese Kultur setzt sich im Vertrieb fort. Matthias Brack ist ein Teamplayer, ein Netzwerker, strukturiert und eindeutig. Nur über faire Kooperation mit mehreren Handwerksunternehmen kann man diese komplexen Projekte sauber abwickeln.

Da die Verkaufsabschlüsse in den meisten Fällen über Brack Wintergarten erfolgen, hat dieser in der Regel als Projektorganisator auch "den Hut auf". 90 Prozent der Kundenansprache erfolgt über ein breit aufgestelltes Onlinemarketing mit einer modernen Website in Kombination mit ständig neuen Nachrichten in den sozialen Medien Facebook, YouTube, Instagram und im eigenen Blog.

Dabei präsentiert Brack seine Anbauten mit professionellen, stimmungsvollen, hochwertigen Abbildungen, die bei Interessenten Emotionen auslösen sollen und den Lifestyle-Erlebnisfaktor in den Vordergrund stellen.

Zeitgemäße Ansätze

Ein wichtiger Bestandteil des Planungsauftrags ist dann die Unterstützung mit einer hochprofessionellen Virtual-Reality-Lösung. Diese wurde zusammen mit einer Werbeagentur entwickelt. Die Fa. Brack erhielt in den letzten Jahren für innovative Ideen schon dreimal den Thalhofer Innovationspreis.

Unter anderem für "Digitalisierung im Schreinerhandwerk" erst kürzlich auf dem Schreinertag in Oberammergau. Für die hoch emotionale Beratung wird von den Glas-Anbauten ein detailgetreues, virtuelles Modell erzeugt. Abschattung, Beleuchtung, Möblierung und Gartengestaltung werden dabei ebenfalls visualisiert.

Virtueller Glas-Raum

Mit einer 3D-Brille und speziellen Sensoren, können die potenziellen Kunden dann zusammen mit dem Verkäufer als Avatare den virtuellen Glas-Raum betreten und die optische Wirkung aller Komponenten begutachten – sogar bei verschiedenen Sonnenständen. Das beeindruckt enorm und erleichtert die Entscheidung für die hochwertigen Lösungen.

Die offene, freundliche Atmosphäre spiegelt sich auf der Internetseite mit der Vorstellung aller Mitarbeiter wieder. Ein Beispiel, wie enge Kundenbindung mit Erlebnisfaktor praktiziert wird.

Bestellt ein Kunde einen Wintergarten, so schreibt der verantwortliche Mitarbeiter in der Produktion dem Kunden eine Ansichtskarte mit seinem Foto und stellt sich kurz vor: "Wenn Sie Lust haben, können Sie regelmäßig von mir Fotos von der Fertigung Ihres Wintergartens erhalten oder Sie kommen einfach auf einen Kaffee vorbei." Er lädt die Kunden zum Besuch ein, damit diese den Produktionsprozess erlebbar verfolgen können.

Steigerung des Erlebnisfaktors

Seit Anfang dieses Jahres steigt der Erlebnisfaktor, da der Kunde hautnah die Herstellung aller Teile seines Wintergartens auf dem CNC-Bearbeitungszentrum der Fa. Felder, Typ Format 4, Profit HM500, miterleben kann.

Diese Maschine hat eine kardanisch aufgehängte 5-Achs Hauptbearbeitungsspindel mit 18 KW, einem 24-fach Tellerwechsler, 8-fach Linearwechsler, einem Pick-up-Platz für eine 350 Millimeter große Säge. Die Werkzeuge für diese Maschine sind von Aigner. Die Bearbeitungslänge beträgt ca. 6 Meter, bei einer Tiefe des Tisches von 1,58 Metern.

Brack investierte insgesamt 310 000 Euro, wobei die Maschine ca. 190 000 Euro, das Werkzeug 15 000 Euro, die Absaugung und der Kompressor incl. der Inbetriebnahme ca. 30 000 Euro kostete. Doch das Entscheidende ist die Ansteuerung. Seit 2006 ist bei Brack schon Klaes 3D im Einsatz.

Die eigene Erfassung der Stammdaten für ihr Wintergartensystem war jedoch ein latentes Problem. Man war vom Programm grundsätzlich überzeugt, aber unzufrieden mit dem Fortschritt beim Ausbau der Daten.

Erweiterung mit der Klaes 3D CAM

klaes brack wintergarten 3Als nun die Anschaffung eines CNC-Bearbeitungszentrums ins Auge gefasst wurde, ging man die Probleme grundlegend neu an und befasste sich ein Jahr intensiv mit Vorbereitungen und Analysen zur Entscheidungsfindung. Anforderungs- und Pflichtenhefte wurden detailliert erarbeitet und mit den unterschiedlichen Maschinen-, Werkzeug-, Softwarelieferanten diskutiert.

Am Schluss war man überzeugt, dass es die richtige Entscheidung ist, Klaes 3D mit der Klaes 3D CAM Anbindung zu erweitern. Da das eigene Erfassen der Stammdaten sich nicht bewährt hat, entschied man sich ganz pragmatisch dazu, auf das universelle Holz-Tragwerksystem von Klaes zu wechseln.

Es wurde gemeinsam mit Dittmar Siebert entwickelt und ist bereits bei vielen Kunden im In- und Ausland im Einsatz. Dabei rechnete man bei brack aber nicht damit, dass fast alles gleich reibungslos funktionieren würde.

Doch bereits 14 Tage nach Maschineninstallation konnte man die ersten Aufträge produzieren. Seit diesem Tag wurden alle weiteren Wintergärten komplett in Klaes 3D projektorientiert geplant und alle Holzteile über die Klaes 3D CAM Ansteuerung auf dem CNC-Bearbeitungszentrum gefertigt.

Verschiedenste Möglichkeiten zur Auswahl

Dies erstaunte nicht nur Matthias Brack, sondern auch seinen für die Planung und Arbeitsvorbereitung verantwortlichen Mitarbeiter, den Zimmerermeister Leo Walter: "Es gleicht kein Wintergarten dem anderen. Trotzdem bin ich mit Klaes 3D so flexibel, dass man fast alles konstruieren und auch auf dem Bearbeitungszentrum herstellen kann.

Bei den Eckverbindungen hat man verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, sei es nun ein Pitzl-Verbinder, eine Hoffmann-Schwalbe, eine angefräste Schwalbenschwanzverbindung, Dübel oder Zapfen. Wir haben es zwar gehofft, aber nicht geglaubt, dass die Anbindung von Klaes 3D mit dem Tragwerk-System auf Anhieb so gut funktionieren würde. Insofern sind wir absolut begeistert von dieser Konstellation!" Man sieht das Leuchten in den Augen von Walter, wenn er dies so voll überzeugt sagt.

Der Aufwand für CNC-Projekte ist mit dem universellen Holz-Tragwerksystem von Klaes also erheblich niedriger – gleichzeitig aber die Schnelligkeit und Flexibilität erheblich höher. Es ergeben sich ganz neue Möglichkeiten der Gestaltung und Variantenvielfalt. Komplexere und interessantere Formen und Konstruktionen können in kurzer Zeit verwirklicht werden.

Handschrift des Unternehmers Brack

Matthias Brack ist aber nicht nur digital innovativ. Sein 1800 Quadratmeter großes Ausstellungszentrum, das er gerade zusammen mit einem Gartenbauer und fünf Kooperationspartnern für zwei Millionen Euro im Gewerbegebiet von Dietmannsried, gut sichtbar am Zubringer der A7, baut, steht kurz vor der Eröffnung.

Auch hier erkennt man die erfolgreiche Handschrift des Unternehmers Brack: "Damit unser hochwertiges Produkt auch in einem stimmungsvollen Ambiente erlebt werden kann".

www.brack-wintergarten.de

www.klaes.de/klaes-3d.html