Eine der schönsten Seiten eines Wintergartens: die sich über die komplette Breite öffnende Falttür. Foto: © Forum Wintergärten

Eine der schönsten Seiten eines Wintergartens: die sich über die komplette Breite öffnende Falttür. Foto: © Forum Wintergärten

Große Vielfalt der Wintergärten präsentiert

FoWi - Aktuell

Oktober 2018

Für viele Tischler, Schreiner oder Fensterbauer ist das Geschäft mit den Wintergärten ein zusätzlicher Service, ein zusätzliches Angebot, ein lukratives Nebengeschäft.

Sich allein auf den Bau von Wintergärten zu spezialisieren, können sich jedoch nur einige wenige Betriebe leisten. So stehen viele Unternehmen vor der Frage: Wie räume ich dem Thema Wintergarten in meiner Ausstellung Platz ein, zeige möglichst viele Details, allerdings ohne dass zu viel kostbarer Raum belegt wird? Das Familienunternehmen Schoofs im niederrheinischen Goch hat sich diesbezüglich eine pfiffige Lösung einfallen lassen.

Auf etwa 16 Quadratmeter beziffert Jo Trenkel, der mit Gaby Schoofs das Unternehmen führt, den Raum, den das Wintergarten-Angebot in den Ausstellungsräumen des vorrangig Fenster, Türen und Fassaden produzierenden Betriebs umfasst. "Und dennoch", so sagt Jo Trenkel, "zeigen wir an diesem Ausstellungsstück nahezu alles, was ein Wintergarten kann."

Ein individuelles Produkt

Dabei bezeichnet Jo Trenkel einen Wintergarten als ein zu 100 Prozent individuelles Produkt. "Das liegt zum einen selbstverständlich an dem Platz, wo der Wintergarten errichtet werden soll, was neben der Beratung hier auch immer eine Ortsbesichtigung unabdingbar macht."

Erst dann könne eine vernünftige Beratung geleistet werden, könne erklärt werden, was realistisch umsetzbar ist - sprich welche Größe oder welche Anschlüsse machbar sind.

Beginn der Planung

"Erst danach können die eigentlichen Planungen beginnen", sagt Jo Trenkel, wobei auch da Fragen auftauchen, wie beispielsweise wer das Fundament legt. Erst dann werden die Details besprochen, und das dann in den Räumlichkeiten von Schoofs in Goch. Bevor auf dem Computer eine 3D-Ansicht des zukünftigen Wintergartens entsteht, hat der Kunde einige wichtige Entscheidungen zu treffen.

Da ist der kleine Besprechungstisch mit den vier Stühlen, der in dem 16 Quadratmeter großen Wintergarten steht, der ideale Platz.

Anfassen und bedienen

"Hier hat der Kunde gleich alle Möglichkeiten vor Augen, wie ein Wintergarten aufgebaut werden kann. Von einfachsten Lösungen mit Festverglasung bis hin zu Faltelementen haben wir hier alles eingebaut.

HandwerkDa kann der Kunde nicht nur schauen, sondern die Lösungen auch einmal anfassen und bedienen", schildert Jo Trenkel. Gut, bei der Festverglasung ist nicht viel mit Bedienung. Das ist die einfachste Variante aus dem Angebot. Etwas komfortabler ist es dann schon mit Fensterflügeln und Oberlichtern.

Insbesondere die Oberlichter sind Jo Trenkel wichtig, denn was unbedingt beim Wintergartenbau bedacht werden sollte, ist die Lüftung. Denn wie ein Innenraum sollte auch ein Wintergarten regelmäßigen und ausreichenden Luftaustausch erfahren, um einmal Schimmelbildung vorzubeugen und eben auch verbrauchte Luft gegen frische auszutauschen. "Da ist eine Kipplösung im oberen Bereich eine mögliche Variante", sagt Jo Trenkel.

"Kalter" oder "warmer" Wintergarten

Soll es ein "kalter" oder "warmer" Wintergarten werden, ist eine weitere wesentliche Frage. "Warmer Wintergarten bedeutet eine Erweiterung des Wohnraums, beim kalten Wintergarten ist dieser nicht in den Wohnraum integriert.

Da ist dann zum Beispiel die Dachverglasung nicht isoliert", erklärt Jo Trenkel. Denn gerade was Kältebrücken betrifft, muss ein Wintergarten gut geplant sein. Auch um Kondensat zu vermeiden. Von daher zählen die Dachdecker zu den Fachleuten, die Schoofs beim Bau eines Wintergartens stets mit ins Boot holt. "Die Dachdecker kümmern sich um die Dachanschlüsse, um eben solche Schäden zu vermeiden."

Weites Spektrum für Austrittslösungen

Insbesondere was die Austrittslösungen betrifft, ist das Spektrum breit – auch preislich. Die günstigste Variante bietet überhaupt keine Möglichkeit, aus dem Wintergarten ins Freie zu treten. Gegen den Uhrzeigersinn erfahren nun in dem kleinen Ausstellungswintergarten Qualität und Komfort möglicher Ausgänge eine Steigerung. Der einfachste Zutritt stellt sich in Form einer Nebeneingangs-, Terrassen- oder Balkontür dar. Da kann sich der Kunde mit dem Unterschied einer einfachen Variante oder einer Stulp-Lösung vertraut machen.

Als Steigerung dieser Möglichkeiten folgt eine barrierefreie Hebeschiebetür. Als quasi krönenden Abschluss der Austrittsmöglichkeiten aus dem Wintergarten ist schließlich eine über die gesamte Wintergartenbreite reichende Falttürlösung zu sehen.

Die öffnet den Raum komplett und wandelt den Wintergarten quasi zu einer überdachten Terrasse. "So betrachten wir das Thema Beratung: Wir bieten dem Kunden schöne Optik und praktische Lösungen, die er ausprobieren kann, die er erleben kann", sagt Jo Trenkel.

Wichtiges Element Sonnenschutz

Wobei damit noch längst nicht Schluss ist, was die Beratung zum Wintergarten angeht. "Der Sonnenschutz ist am Wintergarten auch ein äußerst wichtiges Element, das einer vernünftigen Beratung bedarf", weiß Jo Trenkel.

Auch wenn der Kunde sich bereits frühzeitig für eine Sonnenschutzvariante entscheidet, "ausgemessen wird der aber erst, wenn der Wintergarten fertig steht. Schließlich kann es beim Bau kleine Schwankungen bei den Maßen geben. Da ist man mit dem Aufmaß nach Fertigstellung auf der sicheren Seite", weiß er. Neben der Beschattung, hier setzt man seitens Schoofs auf Warema oder auch Markilux, spielt auch der Komfort eine immer größere Rolle.

In Sachen Automatisierung arbeiten die Niederrheiner gerne mit Geze zusammen. Schalter, Zeitschaltuhren, Verschattung ausgerichtet an Sonneneinstrahlung oder Temperatur oder ein Öffnen der Lüftungsluken bei einer bestimmten Temperatur – solche Bequemlichkeiten werden mit den Produkten des Spezialisten aus Süddeutschland dem Kunden angeboten.

Der Blick aufs Dach

Schließlich ist auch noch die Form und Art des Daches relevant. Selbst hier ermöglicht das Familienunternehmen dem Kunden einen Blick aus der ersten Etage auf verschiedene Dachvarianten. Auch ein abhängendes Dach ist hier zu sehen. Ebenfalls ein nicht zu vernachlässigendes Thema ist der Einbruchschutz.

Wobei das Thema für den Wintergarten ähnlich geartet ist wie für den Terrassenzugang, da es sich um nahezu die gleichen Türen und Fenster handelt. Selbst die Beleuchtung wird bei Schoofs angesprochen. Allerdings wird die genauso wenig wie manche Automatisierungslösung von Geze nicht von Schoofs eingebaut, da hat der Betrieb einen partnerschaftlich verbundenen Elektriker an seiner Seite. Doch bleibt Schoofs der Ansprechpartner für den Kunden.

Beratung für jeden Kunden

So geht man bei Schoofs ganz systematisch mit dem Kunden vor. Wobei es von Kunde zu Kunde schon Unterschiede gebe: "Einige wissen ganz genau, was sie haben wollen, andere Kunden hingegen benötigen eine Basisberatung."

Und so endet auch öfter mal eine Wintergartenberatung bei einer Terrassenüberdachung, seltener auch umgekehrt. "Wir stellen mehr Überdachungen her, viele eben teilgeschlossen, als dass wir Wintergärten bauen", sagt Jo Trenkel.

Dennoch beziffert er die Wintergärten, die Schoofs im Jahr errichtet, auf 25 bis 30. "Ganz genau kann ich es gar nicht sagen, da wir für uns intern die Überdachungen zählen. In der Produktion interessiert es nicht, ob Fenster und Türen für eine Terrasse oder einen Wintergarten sind."

 

Das Unternehmen Schoofs Holzverarbeitung und Fensterbau GmbH wurde vor über 80 Jahren gegründet. Schnell wurde aus der Tischlerei ein Betrieb, der sich in seinem Kernsortiment auf den Bau von Fenstern, Haustüren, Schiebetüren und Wintergärten konzentriert. 1992 wurde die Kapazität in den früheren Produktionshallen zu klein und der Betrieb siedelte in das Gewerbegebiet West von Goch um.

Heute wird in vier Hallen das Kernsortiment aus Holz und Holz/Aluminium produziert. Im Jahre 2010 wurde die Produktion auf computergesteuerte CNC Maschinen umgebaut und ermöglicht seither ein wesentliches breiteres und tieferes Sortiment.

Das Unternehmen wurde von Wilhem Schoofs gegründet, später vom Sohn Richard Schoofs über 40 Jahre weiterentwickelt und heute von seiner Tochter Gaby Schoofs und ihrem Partner Jo Trenkel in der dritten Generation weitergeführt.

www.schoofs-fenster.de